Fashion & Geld

Krasse Sneaker zu Mondpreisen

von Julia Brinker

Gold, Aktien, Wein, Immobilien? Vergiss diese spießigen Wertanlagen. Vor allem, wenn Du unter 30 bist – ein Millennial, aus der Generation Y. Denn: Der Sneaker hat seine eigentliche Aufgabe als bequemer und funktionaler Sportschuh an den Nagel gehängt und schwingt sich seit ein paar Jahren bereits zu höheren Weihen auf. Für astronomisch hohe Summen wechseln Turnschuhe inzwischen als Wertanlagen und Sammlerstücke den Besitzer. Meist handelt es sich dabei um limitierte Editionen, die in sehr geringer Stückzahl produziert werden, um den gewünschten Hype auszulösen. Wir haben die fünf skurrilsten Highlights rund um das gummierte Gold des 21. Jahrhunderts gefunden.

1
Auf Ebay gilt: Versuchen kann man es ja

Per „Sofort Kaufen“-Button bietet sich momentan die einmalige Chance, binnen Sekunden stolzer Besitzer von Joshua-Sanders-Sneakers zu werden – für 36.300 Euro. Die italienische Marke ist bekannt für höherpreisige Schuhe, oft landen die aber auch bei Zalando und Co. im Sale. Eine Option? Niemals. Ein echtes Unikat werden sie schießlich erst, wenn man dafür sein Auto verkauft und noch einen kleinen Allzweckkredit aufgenommen hat.

2
Auktionen bringen den meisten Zaster

Sneakers der Marke Converse trug Michael „Air“ Jordan 1984 bei den Olympischen Spielen, darin gewann er für die USA die Goldmedaille. Bei einer Auktion im letzten Jahr fiel der Hammer für die handsignierten Schuhe erst bei unglaublichen 190.373 US-Dollar. Wer diesen Preis zahlte und sie nun sein eigen nennen darf, ist leider nicht bekannt.

3
Für 40.000 US-Dollar zurück in die Zukunft

Umgerechnet knapp 34.000 Euro kosten die begehrten „Nike Air Mag 2016“ im Onlineshop für Luxus-Sneaker „Flight Club“ momentan. Sie sind nach den selbstschnürenden Sneakern entwickelt, mit denen der Held der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie, Marty McFly, durch das Jahr 2015 läuft. Doch wie die Jahreszahl „2016“ im Namen schon verrät: Es handelt sich dabei schon um eine Neuauflage des ersten Schuhs, den Nike 2015 herausgebracht hat. Der ist auch noch zu erstehen, für schlappe 5000 Euro…

4
Die BVG weiß, wie es geht

Einen der größten Hypes um einen Turnschuh lösten Anfang des Jahres die Berliner Verkehrsbetriebe aus – und zwar mit einer Idee, die an sich schon Gold wert ist: Aus den Sitzmustern der Busse und U-Bahnen wurde ein Sneaker entworfen,in dessen Lasche ein Ticket für ein BVG-Jahresabo versteckt war. 180 Euro kosteten die sneakigen Fahrtkarten, limitiert waren sie auf 500 Paar. Und so ging die Rechnung der findigen Berliner auf: Schon am Tag des Verkaufstarts landeten die ersten Exemplare auf Ebay. Dort werden sie seitdem zu Preisen von drei- bis fünfstelligen Beträgen angeboten. Und noch eins muss man der BVG ja lassen: Wenn mal wieder der Bus nicht kommt und die Ringbahn wie immer nicht fährt – wenigstens kann man mit stylischen Schuhen nach Hause laufen.

5
Sneaker-Weltmeister Jerôme Boateng

Der deutsche Nationalspieler Jerôme Boateng war nicht nur Fußball-Weltmeister 2014, sondern auch Sneaker-Weltmeister. Stolze 650 Paar zählten zu seinem Besitz – darunter die „Air Yeezy I“ von Nike, die der Rapper (und auch guter Freund Boatengs) Kanye West designt und entwickelt hat. Was Jerôme Boateng dafür bezahlt hat? Darüber schweigt er. Unser Tipp: 0 Euro. Nike ist nämlich sein Ausrüster.

Foto: Martin Kraft, CC BY-SA 3.0, href=“https://commons.wikimedia.org/“>https://commons.wikimedia.org/

ein Artikel von
Julia Brinker
Julia Brinker studierte in in Bonn und Bochum Germanistik und Romanistik und lebt nun in Berlin das Leben, das sie immer leben wollte. Warum? Weil sie in der Kultur- und Lifestyle-Metropole endlich Geld für all die Dinge ausgeben kann, die ihr am meisten Spaß machen.