Am Arm anlegen

5 Gründe, warum du in Uhren investieren solltest

von Moritz Weinstock

Der Welt droht die Rezession und alle warnen vor schwierigen Zeiten. Jetzt heißt es richtig investieren, um dein Geld vor der wirtschaftlichen Flaute zu retten. Warum Uhren hier die richtige Strategie sein könnten, erklärt dir ZASTER.

Gold oder Immobilien – jeder kennt es, jeder weiß es – gelten als gute Geld- bzw. Wertanlagen. Und auch Uhren laufen als Investitionsmodell nicht unbedingt unter dem Radar. Wenn du jetzt trotzdem einsteigen willst, gibt es wichtige Dinge, die du beachten solltest:

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Entgegen der logischen Vermutung, Gold-und Silberuhren würden sich (ähnlich wie die Rohstoffpreise) am besten als Geldanlage eignen, ist das Gegenteil der Fall. Vor allem Luxusuhren aus gewöhnlichem Stahl stehen bei den Kunden derzeit besonders hoch im Kurs. Da es Herstellern wie Rolex, Patek Philippe und Co. allerdings nur schwer möglich ist, der hohen Nachfrage nachzukommen ohne die Produktionsqualität herunterzuschrauben, herrscht Mangel. Der hat in den USA laut einem Bericht von Hodinkee unter Berufung auf die NPD Group, die den US-Uhrenmarkt analysiert, sogar dazu geführt, dass der Absatz von Uhren aus Edelmetallen deutlich gestiegen ist – im Vergleich zum Vorjahr wurden 2019 beispielsweise bisher rund 19 Prozent mehr Golduhren gekauft.

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Doch aufgepasst: Renne nicht gleich diesem Trend hinterher und lege dir selbst eine Uhr aus Gold, Platin oder Silber zu! Wenn du mit Uhren Geld verdienen oder zumindest gewinnbringend anlegen willst, solltest du beim Kauf stets drei Dinge im Hinterkopf behalten:

• den Marktwert

• den persönlichen Wert

• den uhrenmacherischen Wert

Die richtige Mischung entscheidet, ob dein Geld gut angelegt ist oder nicht. Denn es hilft vergleichsweise wenig, wenn dir die Uhr zwar gefällt, die Allgemeinheit bzw. Szene jedoch mehrheitlich der Meinung ist, dass das ausgewählte Stück sowohl technisch als auch optisch überholt und irgendwie zu gewöhnlich ist.

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Laut watchtime.de sind derzeit Renditen von 6 bis 10 Prozent pro Jahr möglich. In Zeiten, in denen Banken sogar Richtung Negativzinsen steuern, ist dein Geld hier also deutlich besser aufgehoben. Allerdings kommt es stets darauf an, für welche Uhr du dich entscheidest. Wichtig ist, sich das Liquiditätsprofil der anvisierten Uhr genau anzuschauen. Gemeint ist damit der Zeitraum, in dem eine Uhr nach Kauf gewinnbringend veräußert werden kann. Wenn du dich beispielsweise für ein Vintage-Sportmodell wie eine Rolex Daytona entscheidest, hast du schon mal einiges richtig gemacht. Denn dieses gute Stück gilt als äußert wertstabil und von Sammlern und Käufern zu nahezu jedem Zeitpunkt gefragt. Allerdings musst du auch mindestens den Preis eines Kleinwagens investieren, was die Sache wieder etwas schwieriger gestaltet. Kleiner Tipp: es gibt auch andere Vintage-Sportmodelle, die sich gut als Geldanlage eignen.

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Ebenfalls für Anleger wichtig ist das Thema Steuern. Natürlich solltest du auch beim Geschäft mit Uhren das Finanzamt nicht außer Acht lassen. Spannend ist allerdings, dass du den ganzen Gewinn aus einem Verkauf steuerfrei einheimsen kannst, wenn die Uhr vorher über ein Jahr lang in deinem Besitz war. Erst, wenn du darunter liegst, musst du den Gewinn in deiner Steuererklärung unter „Sonstige Einkünfte“ verbuchen und auch nur dann erst, wenn der Betrag über 600 Euro liegt. Wenn es ganz besonders gut bei dir läuft und dein Umsatz mit dem Verkauf deiner Zeitmesser über 17.500 Euro pro Jahr liegt, dann wird zusätzlich auch noch eine Umsatzsteuer fällig. Am klügsten ist es, du sprichst in diesem Fall mal mit deinem Steuerberater, um den bestmöglichen Weg für deinen Nebenverdienst zu finden.

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Klar, um in der Welt des Uhren-Investments erfolgreich zu sein, bedarf es einer intensiven Auseinandersetzung mit der Materie. Schnelles Geld ist hier ebenfalls nicht zu machen, allerdings ist die Branche – im Gegensatz zur Aktienwelt – auch nicht sehr zukunftsorientiert. Heißt also, wilde Spekulationen über künftige Trends sind eher die Seltenheit. Vielmehr stürzen sich die Anleger und Kenner auf sogenannten All-time-Classics, Uhren also, die ein hohes Liquiditätsprofil aufweisen, also schnell veräußerbar, und sowohl technisch wie auch optisch nicht über alle Stränge schlagen. Verabschiede dich daher besser von dem Gedanken in die exklusivsten Sondereditionen namhafter Marken zu investieren. Auch wenn sie möglicherweise irgendwann einmal viel Profit abwerfen, sind sie in der Regel schwerer loszuwerden! Das allerdings erleichtert dir wiederum den Einstieg ins Uhrengeschäft. Informiere dich über die Dauerbrenner und steigere dich langsam hoch. Und wenn du mal nichts verkauft bekommst, hast du immer noch ein schönes Schmuckstück für deinen Arm. Win-win also!

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.