Vom Börsenguru lernen

13 Finanzweisheiten von André Kostolany

von Moritz Weinstock

Journalist, Börsenkenner, Geschäftsführer und Anleger – der Ungar André Kostolany war einer der Großen auf dem Parkett der internationalen Marktplätze. Seine Ratschläge lesen sich noch heute so aktuell wie damals.

Eigentlich hätte alles anders kommen sollen, denn der junge André Kostolany, Sohn einer ungarischen Industriellenfamilie, wollte zunächst Philosophie und Kunstgeschichte studieren. Und er tat es auch, allerdings konnte er den Wunsch seines Vaters, eine Ausbildung zum Börsenmakler bei einem Freund der Familie, Adrien Perquel, zu absolvieren, nicht abschlagen und so zog er Mitte der 1920er Jahre nach Paris.

Gut so, denn was er hier lernte, sollte seine berufliche Laufbahn für immer bestimmen. Von da an war der Weg vordefiniert und Kostolany mauserte sich vom Makler und Spekulanten französischer Investmentfirmen zum Berater, Generaldirektor und schlussendlich Präsidenten der amerikanischen G. Ballai and Cie Financing Company, die er bis 1950 leitete.

In a gold rush, do not invest in gold diggers but in shovels.
– Andre Kostolany pic.twitter.com/rfBa5vhBiZ— Trading Proverbs (@tradingproverbs) November 22, 2017

Als Börsenguru wurde er aber erst durch seine 13 Bücher bekannt, die nicht nur in acht verschiedene Sprachen übersetzt sondern auch über drei Millionen Mal verkauft wurden. Zudem schrieb er Kolumnen und Artikel für das deutsche Finanzmagazin Capital, insgesamt 414 an der Zahl. Seine Sätze und Weisheiten sind dabei zu allgemein gültigen und zeitlosen Aussagen geworden. Die besten davon stellt dir ZASTER hier vor.

1

„Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.“

2

„Bargeld in der Tasche und gleichzeitig die Absicht zu haben, bei niedrigen Kursen in die Börse einzusteigen, ist dasselbe Vergnügen, wie hungrig zu sein und sich auf dem Weg ins Restaurant zu befinden.“

3

„Börsengewinne sind Schmerzengeld. Erst kommen die Schmerzen, dann das Geld.“

4

„Das große Unglück bei uns alten Spekulanten ist, dass wir zwar viele Erfahrungen gesammelt, unsere Waghalsigkeit jedoch verloren haben.“

5

„EDV-Systeme verarbeiten, womit sie gefüttert werden. Kommt Mist rein, kommt Mist raus.“

6

„Einer Straßenbahn und einer Aktie darf man nie nachlaufen. Nur Geduld: Die nächste kommt mit Sicherheit.“

7

„Es gibt alte Piloten und es gibt kühne Piloten, aber es gibt keine alten, kühnen Piloten.“

8

„Die meisten Menschen, die die Eigenschaft besitzen, viel Geld zu machen, haben selten auch die Eigenschaft, es zu genießen.“

9

„Ich kann Ihnen nicht sagen, wie man schnell reich wird; ich kann Ihnen aber sagen, wie man schnell arm wird: indem man nämlich versucht, schnell reich zu werden.“

10

„Investiere bei einem Goldrausch nicht in die Goldgräber, sondern in Schaufeln.“

11

„Wer die Aktien nicht hat, wenn sie fallen, der hat sie auch nicht, wenn sie steigen.“

12

„Die sicherste Bremse gegen eine wilde Spekulationswut ist der Verlust.“

13

„An der Börse sind 2 mal 2 niemals 4, sondern 5 minus 1. Man muss nur die Nerven haben, das minus 1 auszuhalten.“

ein Artikel von
Moritz Weinstock
Moritz hat Kommunikationswissenschaften in Wien studiert und seine Leidenschaft fürs Schreiben mit nach Berlin gebracht. Nach lehrreichen Jahren als Redakteur bei einem Motorradmagazin, ist er nun als Channel-Editor für ZASTER tätig. Sein Zugang zur Wirtschaftswelt: er lebt auf zehn Quadratmetern und spart, was das Zeug hält.